Wie jeder Jugendliche konnte auch ich es nicht erwarten, in die Discos zu gehen. Als es dann soweit war, war jede Woche Disco angesagt.

Bald bemerkte ich, dass DJ nicht gleich DJ ist. Selbst in großen Discotheken (ich möchte hier keine Namen nennen) gab und gibt es immer noch DJs, die keinen Übergang mischen können, bei dem der Beat und besser auch noch der Takt beider Songs passt. (Die Hälfte der DJs sollte es bleiben lassen!) Dass dies beim Tanzen stört, weiß jeder Mensch mit Taktgefühl.

Da ich immer herausgehört habe, welche Platte zu schnell läuft, entschloss ich mich, dies selbst zu versuchen. Nachdem die private Anlage um ein Mischpult ergänzt war, war das Mixing schnell geübt. Durch eine Wette mit zwei DJs (Ich kann auch auf diesem 0-8-15-Nachbau-CD-Player mit Pitch gute Mixes erzeugen) dufte ich erstmals an die Regler einer Discothek...

Die DJs haben sich gewundert, da ich die Wette gewonnen habe. Durch diese DJs habe ich erstmals Kontakt mit einer Discothek (ehem. Bacarole in Spaichingen) erhalten, in der ich erst als Light-Jockey, später im 2er-Team als DJ arbeitete.

Hier habe ich schnell gelernt, dass Mixing nicht das Einzige ist, was der DJ können muss. Sehr wichtig ist, dass der DJ das Publikum gut einschätzen kann und die Musik spielt, die ankommt. Ebenso muss er neue Trends erkennen und in seinem Set berücksichtigen. Je nach Programm und Location ist auch eine gute Moderation notwendig.

 


Erst einmal angefangen, kam bald die nächste Location: Tuttlingens größte Discothek - das Atrium. Hier löste ich Donnerstags einen Radio-DJ (großer Regional-Sender!) ab, später war ich Resident-DJ am Samstag.

Mein hauptberuflicher Umzug nach Oberschwaben erforderte dann einen Neuanfang, was mit dem Sunflower-Club und den später folgenden After-Work-Parties hervorragend gelang. In Biberach stand ich in allen wichtigen Locations schon hinter den Reglern - selbst heute habe ich dort noch Bookings!

Der nächste Umzug erfolgte in die "badische Hauptstadt" Karlsruhe. Hier hatte ich bereits einen Auftritt bei einer Firmenfeier in der Stadthalle Karlsruhe.

 


Mein wichtigster Grundsatz beim Auflegen ist: Die Musik wird für die Gäste gespielt, meinen eigenen Style höre ich zuhause!

Mein Set soll möglichst perfekt sein. Es ist abwechslungsreich, denn auf Dauer nur ein und dieselbe Richtung ist langweilig. Im Programm habe ich deshalb sämtliche Musikrichtungen: Charts, House, Black, Dancefloor, Latino, Techno, Oldies, Rock, NDW, Pop, Schlager, usw. Aufgelegt wird grundsätzlich mit eigenem Musikmaterial!

Vinyl (Schallplatten) und CDs haben inzwischen ausgedient: Sie sind durch digitale Technik abgelöst. Die Musik (FLAC und MP3) kommt vom Laptop - gesteuert wird dieses über einen Hardware-Controller, dem Pioneer DDJ SX. Dieser Controller vereint die Steuerelemente von modernen Tabletop-CD-Playern (natürlich ohne CD-Laufwerk) und einem 4-Kanal Mischpult, ergänzt um Performance-Pads welche bisher noch nicht dagewesene Möglichkeiten zur Veränderung der gerade abgespielten Titel bieten. Die Steuerung des Laptops erfolgt quasi in Echtzeit ohne merkliche Zeitverzögerung: Scratching, Hot-Cues, Loops, Effekte, alles kein Problem! Nicht umsonst ist ein solcher Controller inzwischen Standard bei vielen DJs.

Der neueste Schrei heißt Stems! In Echtzeit können Stimme, Schlagzeug, Bass und Melodie jedes Songs an- und ausgeschaltet werden. Ja, richtig gelesen, eine Instrumental-Version oder einfach mal ein ganz anderes Schlagzeug zu einem bekannten Song - das ist Mixing auf ganz neuem Level!